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Martenizi

Kennt Ihr diese kleinen Bänder oder "Broschen" aus roten und weißen Schafwolle-Fäden?
Sie werden in Bulgarien in den ersten Märztagen mit guten Wünschen für Gesundheit und Wärme verschenkt, denn die Winter in Bulgarien sind sehr, sehr kalt und von Eis und Schnee beherrscht.
Die beiden Fäden sind gedreht und teilen sich oft in einen weißen und einen roten Strang, aus denen dann zwei Figuren entstehen: der rote Pischu und die weiße Penda.
Pischu ist rot vom Blut des mannhaften Kampfes, während Penda weiß wie Milch ist und so die Mutterliebe darstellt.
Beide helfen, die alte Großmutter Baba Marta zu besänftigen, die in der Übergangszeit zwischen eiskaltem Winter und früh-sommerlicher Wärme bösartig werden kann. Sie soll aber ohne großes Geschrei und Aufbegehren das Feld für den Frühling frei geben.
So schenkt man sich in Bulgarien mit einem "Fröhliche Großmutter Marta" die Martenizi:
Tschestita Baba Marta!

Man darf sie nur geschenkt bekommen, sich niemals selbst kaufen oder anfertigen.
Sie werde an die Brusttasche gesteckt, als Brosche oder Armband getragen.
Und wenn man die ersten aufgesprungene Knospen am Strauch oder Baum, den ersten Storch oder die erste Schwalbe sieht - spätestens aber am 21. März, weil da ja der Winter (Baba Marta) stirbt, bindet man seine Marteniza an einen Baum oder Strauch.
So wie die Jahreszeiten dem natürlichem Kreislauf folgen, werden die Martenizi der Natur zurück gegeben. Man kann sie auch unter einen Stein legen und sich etwas wünschen. :o)
Ich habe für meine bulgarischen Freundin, die inzwischen in Deutschland lebt, eine Brosche und ein Armband gehäkelt und ein weiteres wie ein Freundschaftsband geknüpft:


6 Kommentare:

  1. Davon hab ich noch nie was gehört, ich finde das echt super. Ich mag solche Bräuche sehr und Du hast das ganz toll gemacht Gabi. Da wird sich Deine Freundin aber riesig freuen.

    LG Soni

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  2. Ich mag Bräuche auch sehr gern und die Bulgaren sind sehr heimatverbunden, was mich sehr beeindruckt.
    Sie personifizieren die Natur auch sehr gern.
    Liebe Grüße von Gabi

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  3. Hallo Gabi,
    bei unserer kulinarischen weltreise gings mal nach Bulgarien, und da haben wir von diesem Brauch erzählt. Ich find das eine schöne Sache!

    Wünsche ein schönes Wochenende
    Lieben Gruß
    Kerstin

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  4. Vielen Dank, Dir auch ein schönes Wochenende und liebe Grüße!
    Gabi

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  5. Danke für die schöne Erklärung

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Ich bedanke mich ganz herzlich für Deinen netten Kommentar und komme demnächst auch gern Dein Blog besuchen.
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